Vorwort zu Kapellen, Bildstöcke und Wegkreuze in Oggau

Tiefe Gläubigkeit der Menschen in früheren Zeiten führte dazu, ihre ganze Hoffnung auf Gott und die Heiligen zu setzen. Besonders in Notsituationen – Krieg, Seuchen, Missernten und persönlichen Schicksalsschlägen – wurden sie um Hilfe angerufen.
Auch die Errichtung von Kapellen, Bildstöcken und Wegkreuzen – fast immer durch Privatpersonen – weist auf das Gottvertrauen unserer Vorfahren hin. Diese sakralen Kleindenkmäler prägen das Ortsbild und die Landschaft in ihrer Umgebung.
Kapellen, Bildstöcke und Wegkreuze waren oder sind bis heute Ausgangspunkte oder Stationen für Wallfahrten, Flurgänge (Emmausgang am Ostermontag), Prozessionen (Christi Himmelfahrt, Markus, Florian, Herz Jesu, Bitttage) und Gottesdienste (Rosalia, Anna). Sie erfüllen auch eine wichtige Funktion als „Wegweiser“ und „Orientierungshilfe“ im Gelände.
Einige dieser Objekte gehören zu den ältesten Denkmälern unserer Gemeinde, so stammt etwa das Hafnerkreuz aus der Zeit des 30-jährigen Krieges (1644).
Die Bildstöcke bestehen fast ausnahmslos aus Kalksandstein, bearbeitet in den Steinmetzbetrieben der Umgebung, vor allem in St. Margarethen.
Der Baum als Nachbar und Begleiter dieser Flurdenkmäler stellt ein wichtiges Element der Landschaft dar. Dabei handeltes sich um hochwachsende, einheimische Laubbäume.
Das Verständnis für diese kulturellen Werte nahm in der letzten Zeit deutlich zu. Pfarre, Kulturverein und Privatpersonen ließen in den letzten Jahren Restaurierungen durchführen, so dass sich die Objekte fast ausnahmslos in gutem Zustand befinden.
Unsere Gemeinde weist eine große Anzahl an Kapellen, Bildstöcken und Wegkreuzen auf, insgesamt gibt es 27 Kleindenkmäler von sehr unterschiedlicher Qualität. Einige Bildstöcke, die aus der Barockzeit stammen – wie Dreifaltigkeits- und Johannes Nepomuk-Säule – haben hohen künstlerischen Wert.

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