Johann Sallmutter

*13.1.1900 +27.10.1973

Geboren als viertes Kind des gutsituierten Landwirteehepaares Matthias und Maria besuchte er die Volksschule in seinem Heimatort Oggau und widmete sich später vor allem dem Weinbau.
Als einfacher, bescheidener, selbstloser Mensch genoss er hohe Wertschätzung im Ort. Auffallend war sein historisches Interesse, besonders an der Archäologie. Viele Funde auf Oggauer Gebiet gehen auf seinen "Spürsinn" zurück. In enger Zusammenarbeit mit dem Bgld. Landesmuseum (Dr. Ohrenberger) wurden wichtige Grabungen durchgeführt. Von großer Bedeutung für die Urgeschichtsforschung war der Fund am "Steg": Gräber aus der jüngeren Steinzeit (2300 - 2000 v. Chr.), in der Fachliteratur als "Typus Ragelsdorf - Oggau - Sarrod" bezeichnet.
Als tiefgläubiger Mensch fühlte er sich beim Gottesdienst, im Gebet und beim Gesang - besonders als Vorsänger - schöner, alter Kirchenlieder richtig zu Hause. Als besonderer Freund des Pfarrhauses hatte er Zugang zu den Matrikenbüchern, was seinem historischen Interesse entgegen kam. Ereignisse und Daten aus dem Gemeindegeschehen und aus dem Leben der Ortsbewohner konnte er bis ins Detail schildern. Immer wieder gab er sein Wissen an Interessierte weiter. Er war ein lebendes Geschichtsbuch, ein Original.
Ein weiteres "Hobby" war der Friedhof. Besonders Gräber, um die sich niemand mehr kümmerte, pflegte er und wusste zu jedem Grab die Familiengeschichte. Soziales Engagement zeigte er, indem er Sonntag für Sonntag Kranke im Spital besuchte. Johann Sallmutter war ledig, als "Johann Onkel" kannte ihn jeder.
Bild: Fr. Katharina Pilles, Apetlon

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