Oggauer Persönlichkeiten: Matthias Weißenbeck

*1673 +1743

Matthias Weißenbeck wurde um 1673 als Sohn von Adam und Barbara Weißenbeck in Oggau (heute Hauptstraße 90) geboren. Der Überlieferung nach soll der Bauernsohn bald nach dem Türkenkrieg von 1683 von einer begüterten Wiener Familie aufgenommen worden sein.
Im Jahre 1699 erhielt er die Bürgerrechte von Wien. Er heiratete 1703 Anna Huetter. Als sehr wohlhabender Tuchhändler spielte er bald als Ratsherr der Reichshauptstadt eine große Rolle im öffentlichen Leben. Aufgrund der Verbundenheit mit seinem Geburtsort finanzierte er den Bau der Oggauer Kirche (1727 - 1731). Darüber hinaus erwarb er 1735 das Palais Bartolotti-Partenfeld am Graben 11 / Dorotheergasse 2-4 im 1. Wiener Bezirk um 52.000 Gulden (1 ha Weingarten kostete damals etwa 120 Gulden).
Matthias Weißenbeck starb 23. August 1743 im Alter von 70 Jahren. Er hinterließ in seinem Testament eine Stiftung von 6.000 Gulden und verlangte, dass jeden Tag eine hl. Messe gefeiert werde. So kam es zur Systemisierung einer Kaplanstelle in Oggau (1751). Der Kaplan hatte diese Messintention zu absolvieren. Daher war neben dem Ortsseelsorger bis 1941 auch ein Kaplan in der Pfarre tätig.

Der Sohn von Matthias Weißenbeck, Benedikt, war Ordensmann und Priester bei den Benediktinern im Wiener Schottenstift; die Tochter Maria heiratete den Landschaftsbaumeister Franz Anton Pilgram. Er dürfte der Baumeister der Oggauer Kirche sein.

Die Gemeinde setzte ihrem großen Sohn und Wohltäter ein Denkmal, indem sie eine Gasse nach seinem Namen benannte.

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