Altenbergsatz

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Altenbergsatz
Altenbergsatz
„Satz“ - (2000 - 2391) In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts als neue Bezeichnung für die Weingartenrieden Alte Satz, Junge Satz und Holzweingärten eingeführt - wahrscheinlich im Zusammenhang mit einer neuen Vermessung. Im Volksmund wird nur die Bezeichnung „Satz“ (= neuausgesetzte Weingärten) verwendet.

1881 Altenbergsatz (Katastralmappe)

Holzweingärten
„Houlzwei(n)atn“ - Altenbergsatz-Teil (2002 - 2050 und 2060 - 2070)
Zweifellos befanden sich auf diesem Flurteil Bäume oder es gab einen kleinen Wald. Die Rodung erfolgte spätestens um die Mitte des 17. Jahrhunderts, da dieser Name bereits 1648 aufscheint.
Auffallend ist die Tatsache, daß die Holzweingärten aus zwei unterschiedlich großen und nur wenig voneinander entfernten Flurteilen bestehen. Wahrscheinlich wurde das Verbindungsstück, im Volksmund „Broatl“ bezeichnet, früher auch zu den Holzweingärten gerechnet - die Grundstücksnummern lassen diesen Schluß zu.

1617 Holzweingarten (Waisenbuch)
1648 Holzweingarten (Oggauer Bergbuch)
1763 Holtzweingartten (Inventarium Maria Schmid)
1850 Holzweingarten (Grenzbeschreibungs Prothocoll)

Broatl
Kapellenhaide-Teil (3322/1 - 3323) und Altenbergsatz-Teil (2501 - 2058)
Diese Weingartenrieden bestehen aus kurzen, aber verhältnismäßig breiten Grundstücken, die infolge ihrer geringen Größe in der Verkleinerungsform der Bezeichnung Braiten als „Broatl“ benannt werden.

Isel
„Isl“ - Altenbergsatz-Teil (2079 - 2157, aber nicht fortlaufend)
Die Iselquelle (keltisch is-, bedeutet sich heftig bewegen, schnell fließen) war namengebend für diesen Flurteil.
Wegen seiner Qualität war das frische, reine Wasser dieser Quelle von der Ortsbevölkerung als Trinkwasser geschätzt, besonders bei Feld- und Weingartenarbeiten.
Die Isel floß im 18. Jahrhundert, wie die Waltersche Karte zeigt, in leicht gewundenem Lauf von der Quelle auf fast kürzestem Weg quer über den Steeg und mündete etwa östlich der heutigen Anlage des Fischereiverbandes in den See.
Wann der Aushub des Iselgrabens erfolgte und damit das Gerinne eine neue Laufrichtung erhielt (zwischen Straßörtl und Trifthaide - Bründlsteeg - zwischen Gärten der Neubau- und Triftgasse - zwischen Hausparzellen von Johann Gruber und Paul Hafner - neben Haus von Franz Preiner - Gmoust) läßt sich nur vermuten. Wahrscheinlich im vorigen Jahrhundert - man benötigte das Wasser für die angelegten Eisteiche (Ganslteiche).
Einige Fischer (Kölbl, Hafner, Sallmutter), die mit ihren Hausgrundstücken an den Iselgraben grenzten, zweigten Wasser für kleine Hausteiche ab. Diese dienten zur vorübergehenden Aufbewahrung gefangener Fische (Kalter).
Am 24. August 1955 bekam der Burgenländische Fischereiverband das Recht, die Isel für seine Fischhälterungs- und Fischzuchtanlage zu nutzen. In einem Gutachten aus diesem Jahr wird von einer Schüttmenge der Iselquelle von 9 l/sek. gesprochen.
Um die akute Wassernot der Wasseranlage Oggau-Rust zu beheben, kam es 1958 auf den Parzellen 2292 (Theresia Dinhof) und 2296 (Anna Fasching) an der Iselquelle zur Errichtung eines Horizontalbrunnens. Die geplante Ausbautiefe erreichte man nicht, da die Abteufung durch den Felsboden zu aufwendig und das erschlossene Wasser für Oggau-Rust ausreichend war. Das Wasserrecht des Bgld. Fischereiverbandes blieb unberührt, da nach wie vor ausreichend Wasser von der nun gefaßten Iselquelle zu den Fischteichen abfloß.
Der Wasserleitungsverband Nördliches Burgenland, der im Jahre 1960 die Wasserversorgungsanlage Oggau-Rust übernommen hatte, baute 1969 den Horizontalbrunnen, wie ursprünglich geplant, aus. Die Anlage hat eine Tiefe von ca. 18 m und liefert zwischen 20 und 25 l/sek. Um des Wasserrecht des Fischereiverbandes zu wahren, vereinbarten dieser und der Wasserleitungsverband, als Ersatz für den nur zeitweise fließenden Überlauf der Iselquelle bzw. des Brunnens filtriertes Seewasser in die Fischteiche zu pumpen. Die Kosten trägt der Wasserleitungsverband.
Das mehr als 22 000 m² große Quellenschutzgebiet ist seit 1972 eingezäunt und wie folgt begrenzt: Im Osten durch die Landstraße Oggau - Schützen, im Norden durch das Grundstück Nr. 2238 (Johann und Maria Schmit, Sebastianstraße 31), im Westen durch den Feldweg Grundstück Nr. 2371 und im Süden durch das Grundstück Nr. 2325 (Röm. kath. Pfarrkirche zur hl. Dreifaltigkeit in Oggau).
Leider verschwand die offene Iselquelle durch die oben genannte Bohrung und heute erinnert nur mehr der Flurname an diese früher so beliebte Wasserstelle.

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