Zur Zeit der Wiener Kongresses (1814/15)
war Franz Freiherr von Siber, der Polizeichef
von Wien, ein mächtiger Mann.
Er war mit vielen Vollmachten ausgestattet, reiche Geldmittel und Scharen
von Personal standen ihm zur Verfügung, hatte er doch für die
Sicherheit der damals wichtigsten politischen Persönlichkeiten Europas
zu sorgen.
Er war gebürtiger Wiener. Seine Wurzeln aber hatte er in Oggau.
Sein Großvater Georg Siber besaß um 1715
ein Viertellehen in Oggau (heute Hauptstraße 35)
so berichtet eine Urkunde derHerrschaft Eisenstadt.
Dem Ehepaar Georg und Eva Siber wurde 1717 in Oggau ein
Sohn Matthias geboren, der 1748 als bürgerlicher
Handelsmann in der Stephanskirche eine Katharina Schober
heiratete. Ihnen wurde am 30. September 1751 der Sohn
Franz Martin geboren, der spätere Polizeichef.
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Sein
Werdegang:
Studium der Rechts- u. Staatswissenschaften in Wien
1771 Eintritt in den Dienst der niederösterr. Regierung
1782 Heirat mit der Schauspielerin Elisabeth Marinelli (Schwester des Direktors
des Theaters in der Josefstadt, Karl Marinelli)
1793 Kanzleidirektor bei der Wr. Polizeidirektion
1795 Erhebung in den einfachen Adelsstand
1810 Hofrat und Polizei-Oberdirektor
1816 Stephansorden, verbunden mit der Erhebung in den Freiherrnstand für
seine Dienste während der Zeit des Wiener Kongresses
1828 Pensionierung
Zwei
Ölgemälde gibt es von Franz Siber. Eines ist seit 1892
in den Sammlungen der Stadt Wien und zeigt Siber als Ritter des Stephansordens.
Das zweite, ein Werk Amerlings, zeigt ihn in der Uniform des österreichischen
Staatsbeamten (im Besitz der Familie in Wien - Währing). |

Portrait Franz Siber (Privatbesitz)
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